Kunstmarkt-Konferenz Modul I
«Sorgfalt und Vertrauen im Kunstmarkt: Brauchen wir neue Branchenstandards?»
29. Oktober 2018, 17 – 20 Uhr
Schwarzes Café, Luma Westbau, Löwenbräu
Die Diskussionsplattform Kunstforum Zürich widmet sich mit ihrer zweiten Konferenz 2018 (nach «Building a Museum for Next Generations» im Mai) dem Thema der Ethik im Kunstmarkt. Diese international geführte Debatte ist in der Schweiz noch gar nicht richtig in Gang gekommen, obwohl es sich hier um einen traditionellerweise wichtigen Marktplatz für Kunst handelt. Die Konferenz «Sorgfalt und Vertrauen im Kunstmarkt: Brauchen wir neue Branchenstandards?» bildet zudem den Auftakt zu einer Serie von drei Konferenzen, die sich alle mit Themen des Kunstmarkts befassen.
Fürs kommende Jahr sind geplant:
- Modul II / Frühling 2019 «Digitalisierung und Kunstmarkt: Ist die Zukunft schon sichtbar?» und
- Modul III / Sommer 2019 «Konzentration in der Galerienszene: Versprechen neue Geschäftsmodelle Erfolg?».
Die genauen Daten der kommenden Konferenzen werden demnächst kommuniziert.
Im Zusammenhang mit dem Kunstmarkt wird manchmal vom «letzten unregulierten Markt» gesprochen, was nicht der Wahrheit entspricht, denn der Kunstmarkt ist an ein ebenso stringentes Regelwerk an Gesetzen und Vorschriften gebunden wie andere Märkte auch. In der Schweiz gibt es sehr gute Rahmenbedingungen für den Kunsthandel, weshalb man hierzulande eine technokratische Überregulierung vermeiden möchte. Der richtige Umgang mit Fragen der Compliance wird hierfür entscheidend sein. Im Rahmen des ersten Kunstmarkt-Moduls stellt das Kunstforum Zürich darum sinnvolle und realistische Lösungsansätze für eine umfassende Einhaltung der geltenden Regeln vor und lässt wichtige Protagonisten zu Wort kommen.
Als Hauptredner spricht Marc Spiegler, Direktor der Art Basel, über die von der Messe kürzlich eingeführten «Art Market Principles and Best Practices». Es handelt sich bei diesem Dokument um ein so genanntes «soft law», bei dem die Teilnehmer des Markts gemeinsam die von ihnen unterstützten ethischen Kriterien festlegen und für ihre Einhaltung verbindlich einstehen. Danach wird Anne-Laure Bandle, die Direktorin der Genfer Fondation pour le droit de l’art, sprechen. Bandle ist eine der Initiantinnen einer Nonprofit-Organisation für den verantwortungsvollen Kunstmarkt (Responsible Art Market, abgekürzt RAM). Diese Initiative wurde vor drei Jahren in Genf gegründet. In Zusammenarbeit mit namhaften Branchenvertretern entwickelt RAM Richtlinien zur Bekämpfung von Geldwäsche und anderer Bedrohungen, etwa der Terrorismusfinanzierung.
Eine anschliessende Paneldiskussion wird die Themen der Due Diligence im konkreten Bezug zu den Situationen in der Praxis erörtern. Zu den oben genannten Rednern gesellen sich noch folgende Panelisten: der renommierte Zürcher Galerist Victor Gisler, der Direktor von Sotheby’s Zürich, Stefan Puttaert, sowie der Präsiden des Schweizer Kunsthändlerverbands Claudius Ochsner. Die Diskussion moderiert Nicolas Galley, Studienleiter des Executive Master in Art Market Studies der Universität Zürich – der Mitveranstalter der Konferenz.
Die Konferenzsprache ist Englisch.
Programm
Monday, 29. October 2018
Schwarzes Café, LUMA Westbau, Löwenbräu Zürich
17 h
Welcome & Introduction
by Andreas Ritter, Kunstforum Zürich
17.15 h
Keynote: 1: Marc Spiegler (Global director Art Basel)
Art Basel´s forward approach to implementing regulations in the market
17.45 h
Keynote 2: Anne Laure Bandle, Responsible Art Market Initiative
A.L. Bandle introduces «Art Transaction Due Diligence Toolkit»
18.15 h
Panel Self Regulation
Participants:
- Marc Spiegler (Global director Art Basel)
- Anna Laure Bandle (Director Fondation pour le droit de l’art)
- Stefan Puttaert (Director Sotheby’s Zurich)
- Victor Gisler (Founder and Owner Galerie Mai 36)
- Claudius Ochsner (President Swiss Art Trading Association)
Moderated by Nicolas Galley, Director of Studies, Art Market Studies Program, University of Zurich
19.15 h
Questions – Conclusions – Closing Remarks
19.30 h
Drinks – Come Together
Das Kunstforum Zürich ist eine Diskussionsplattform und wurde im Januar 2017 ins Leben gerufen. Die erste Diskussion «Welches Museum wollen wir?» fand im April 2017 statt (Teilnehmer waren: Corine Mauch, Chris Dercon, Sam Keller, Lukas Gloor, Peter Haerle), die zweite, im September des gleichen Jahres, hiess «Die grosse Stadtkonferenz». Sie vereinte die Direktorinnen und Direktoren grosser Kunstmuseen in Zürich in einer öffentlichen Debatte. Im Mai 2018 fand eine ganztägige Konferenz «Building a Museum for Next Generations» statt (Teilnehmer: Wolfgang Ulrich, Pipilotti Rist, Pedro Gadanho, Sarah Kenderdine, Adam Caruso, Annette Gigon), im Juni darauf veranstaltete das Kunstforum Zürich einen Art Market Talk mit Simon de Pury und Kenny Schachter zum Thema: «Truth and Truisms – Insights from the Engine Room of the Art Market».